Dem Tod entrungen
(Autor: Susi )
In Michaels Auto: Thomas und Michael sind gerade auf dem Weg zur Basis, da sich die Kollegen zu einer Besprechung treffen wollen. Thomas wirft einen Blick auf die Tankanzeige, die so gut wie auf Null steht. "Sag mal spinnst du? Wirf doch mal einen Blick auf die Tankanzeige, mein Freund!", wendet er sich an Michael. Dieser meint nur: "Oh, wird Zeit zum Tanken, hä?" Thomas lacht los. "Du, wir können froh sein wenn wir gerade Mal auf die Basis rollen und....." "und Heimfliegen können wir dann mit dem Heli.“, „ich weiß!" entgegnet ihm Michael. Thomas wendet sich kopfschüttelnd ab und blickt aus dem Fenster. "Ist das nicht Biggi?", meint Michael, als Biggi vor ihnen mit ihrem Motorrad auftaucht. "Die hat wenigstens noch was im Tank", meint Thomas trocken und drückt auf die Hupe, was Biggi mit einem Blinken erwidert. Weiter geht die Fahrt zur Basis.
Plötzlich rast mit Riesentempo schwankend ein LKW an ihnen vorbei. Michael schafft es mit Müh und Not, den Wagen wieder unter Kontrolle zu bringen. Neben der schmalen Landstraße macht sich nämlich ein bedrohlicher Abgrund breit. Misstrauisch sieht Thomas inzwischen dem LKW nach, der Biggi schon gefährlich nahe kommt. "Jetzt fahr schon, schläfst du? Der schleudert Biggi doch glatt in den Abgrund!!", ruft Thomas aufgebracht, worauf Michael beinahe die Reifen durchdrehen lässt. Es entwickelt sich eine wilde Verfolgungsjagd. Nun erreicht der LKW Biggi, welche erst jetzt von dem Verrückten Notiz nimmt. Doch die Straße ist zu eng um auszuweichen, auf der einen Seite machen sich Felswände breit und auf der anderen sticht der Abgrund bedrohlich aus dem Boden hervor.
In Panik reißt Biggi die Maschine herum, während Thomas und Michael verzweifelt versuchen, den Fahrer irgendwie aufmerksam zu machen – doch dieser scheint völlig betrunken zu sein. Plötzlich macht der LKW einen großen Schwenker, und Michael und Thomas müssen hilflos mit ansehen wie Biggi von der Maschine in den Abgrund geschleudert wird. "Neeeeeeeeeiiiiiiiin!!!!",
rufen Thomas und Michael, doch es ist schon zu spät. Der LKW rast mit Rekordgeschwindigkeit weiter, als wäre nichts passiert. Doch Michael drückt wie verrückt auf die Bremse, worauf der Wagen sich um seine eigene Achse dreht. Thomas und Michael stürzen aus dem Auto, auf den gefährlichen Abgrund zu. Biggi sehen sie nicht. Geschockt starren sie auf die Unglücksstelle, Thomas schießen Tränen in die Augen. "Wir müssen sofort Hilfe holen", stammelt er. Michael ist etwas mehr >>bei Bewusstsein<<. "Wir müssen sofort mit dem Heli her, sonst ist es zu spät!", sagt er hektisch und daraufhin rennen die beiden zum Auto, wieder drückt Michael wie verrückt aufs Gaspedal. 10 Meter fahren sie, dann ist Schluss. "Das gibt's ja nicht!!!!!", rufen beide halb verärgert, halb hysterisch. Dann blicken sie sich an, springen abermals aus dem Auto und rennen los.
Völlig erschöpft und keuchend kommen die beiden an der Basis an. Karin und Ralf sind schon länger da. Viel Zeit für Erklärungen bleibt ihnen nicht, Michael ruft nur in Richtung Basis, sofort in den Heli einzusteigen, etwas Schreckliches wäre passiert. Sich den Overall überziehend, kommt nun auch Peter etwas fluchend aus seiner >>Wohnidylle<< angerannt, "Warum immer dieser Stress??!!“, fragt er sich. Thomas, der noch völlig außer Atem ist, hebt den Medicopter mit solchem Karacho ab, dass Ralf sich festhalten muss, um nicht wieder heraus zu fallen.
Während des Fluges erfahren nun auch Karin, Ralf und Peter das Unglück - die Reaktion ist natürlich Entsetzen pur. "Und wenn wir Biggi nun......nicht finden? Der letzte Einsatz, den wir dort hatten, ist gesch.....", beginnt Ralf mit bebender Stimme, doch Karin gibt ihm ein Zeichen, besser ruhig zu sein. Mit besorgten Blicken und Höchstgeschwindigkeit fliegen die beiden Teams die Strecke zurück, die Thomas und Michael Minuten zuvor im Rekordtempo zur Basis gelaufen waren.
"Medicopter117 an Rettungsleitstelle, haben Einsatz an der Grubenauer Landstraße in Altenberg. Die Pilotin unseres B-Teams ist nach einem Unfall abgestürzt. Ende." meldet sich Thomas an die Rettungsleitstelle. "Rettungsleitstelle an Medicopter117. Haben verstanden. Einsatz Landstraße Altenberg. Viel Erfolg. Over and out."
Nach wenigen Minuten schweben sie über dem tiefen Abgrund, in dem kurz zuvor das schreckliche Unglück passiert ist. "Seht ihr irgendwas?", fragt Peter, jedoch kann keiner was im Abgrund erkennen - er ist ziemlich schmal und sehr dunkel, außerdem versperren zahlreiche Laubbäume die Sicht. "Peter und ich gehen runter- ok Peter?", meint Ralf, worauf Peter nickt und sich die beiden ans Seil hängen. "Wir setzen einen von euch weiter drüben ab - so haben wir viel mehr Chancen, sie zu finden. Klar?" wendet sich Thomas an Ralf und Peter, die sich bereits ablassen und nur einige Meter über dem Abgrund schweben. "Geht klar. Ihr könnt mich dort drüben unter diesem großen Baum absetzen.", stimmt Peter zu und meint damit einen kleinen
Felsen, der aus den Wänden der Schlucht hervorragt und unter dem Schatten eines großen Laubbaumes steht. "Dann bin ich unter den Bäumen und kann alles gut überblicken", fügt er hinzu, worauf Thomas den Heli in diese Richtung lenkt. Zwar ist es ziemlich kompliziert, Peter und Ralf nicht mitten in den Baum, sondern direkt auf den kleinen Platz darunter zu setzen, aber Thomas meistert gekonnt auch diese Lage. Peter hängt sich aus und hält sich am Stamm des Baumes fest, um nicht in die Schlucht zu stürzen. "Alles okay, ich bin frei", meldet er sich nach oben, und Thomas lenkt den Heli mit Ralf nun einige Meter weiter, knapp neben den >>Parkplatz<< von Michaels Auto. "Hier muss es irgendwo sein", meint dieser. "Lassen wir Ralf runter!" wendet er sich an die anderen beiden.. Dies geschieht auch, und sie lassen das Seil einige Meter nach unten gleiten. "Na und ? Siehst du was?!" ruft Thomas in den Funk. "Bis jetzt nicht, lasst mich noch weiter runter!", meldet sich dieser.
Auch Peter kann nichts entdecken und klettert deshalb den Abhang weiter hinunter. Dabei muss er allerdings höllisch aufpassen, denn der >>Boden<< ist von loser Erde ziemlich rutschig, und Peter droht immer wieder abzurutschen. "Scheiße!", ärgert er sich als er schon wieder den Stand verliert. Inzwischen ist Ralf schon einige Meter unter der Absturzstelle. Dort unten ist es wahnsinnig dunkel, sodass er fast nichts erkennen kann. Immer noch verdecken einige Bäume, die an beiden Seiten des Abgrunds aus der Erde sprießen ihm die >>Sicht<<. Zum Glück hatte Ralf zuvor daran gedacht eine Taschenlampe mitzunehmen, mit welcher er nun alles ableuchtet. Plötzlich stutzt er. "Schnell, bringt mich weiter Richtung Norden, ich hab was
entdeckt!!", meldet er sich aufgeregt an seine Kollegen.
Und tatsächlich erblickt er nun Biggi, deren Fall wahrscheinlich die großen Laubbäume abgehalten haben. Sie liegt unter einer riesigen Eiche. "Wie komm ich hier rüber?", fragt Ralf sich und die anderen. "Einpendeln geht nicht, dafür ist das alles zu eng......", überlegt Thomas ".....wir haben keine andere Wahl, wir müssen dich direkt im Baum absetzen. In der Nähe ist ein kleiner ebener Platz von dem aus du hingelangst. Runterklettern musst du dann selbst!" "Okay, für Biggi tu ich ja alles....", entgegnet Ralf, und sogleich lenkt Thomas den Heli direkt über die riesige Eiche und lässt Ralf runter, bis dieser mitten im Baum landet. Er hängt sich aus und meldet nach oben: "Okay, bin frei". Dann beäugt er flüchtig die Äste, die ihm Halt geben und klettert vorsichtig, aber doch in einem ziemlichen Tempo Richtung Boden. Das ist gar nicht so einfach, denn die Äste verzweigen sich wie ein großes Gewirr. Sogar das Taschenmesser
muss er zur Hand nehmen, um sich durch die >>Unordnung<< durchzukämpfen. Peter beobachtet alles von seinem Platz aus. Inzwischen war er schon einige Meter nach unten geklettert, und hält sich nun an einem - wie könnte es auch anders sein - Baum fest.
Inzwischen hat Ralf fast den Boden erreicht, und springt die restlichen paar Meter nach unten. Er landet genau neben Biggi, die bewusstlos auf der zum Glück weichen Erde liegt.
Außer einigen Schürfwunden kann er keine Verletzung entdecken. "Biggi, kannst du mich hören?", versucht er, Biggi zu wecken. Diese öffnet tatsächlich langsam die Augen, und scheint erstmal gar nichts zu kapieren. Sie will sich schon aufrichten, doch Ralf hindert sie daran. "Bleib liegen", beruhigt er sie, und hält sie sanft an der Schulter fest. "Hast du Schmerzen?" "Nein....ich glaube nicht", erwidert Biggi zaghaft, sie scheint noch ziemlich geschockt zu sein.
Nachdem Ralf sie vorsichtig abgetastet hat, die Taschenlampe mit dem Mund festhält, meldet er sich endlich nach oben zu seinen Kollegen, die schon ungeduldig auf eine Antwort warten.
"Ich kann keine schweren Verletzungen entdecken, das weiche Laub muss das Schlimmste verhindert haben! Sie ist jetzt bei Bewusstsein, aber hat einen ziemlichen Schock. Soll ich ihr was geben?" Erleichtert hören Karin, Thomas, Michael und Peter seinen Bericht. Ein großer Stein, wenn nicht Fels, fällt von ihrem Herzen. Doch noch ist es nicht überstanden.
"Hast du ganz genau gecheckt, ob sie nicht verletzt ist?", fragt Michael, noch immer verwundert, welch riesiges Glück sie gehabt hat. "Soweit ich glaube, ist alles in Ordnung. Bis auf Schürfwunden natürlich und möglicherweise Verstauchungen. Schmerzen hat sie keine." "Das kann auch nicht alles aussagen", meint Karin, und überlegt, ob sie auch noch runtergehen soll. "Gib ihr auf alle Fälle mal 10mlg Valium. Den Rest machen wir im Heli." Ralf verabreicht Biggi das Beruhigungsmittel. "So, und jetzt wird's schwierig", gibt er den Kollegen zu verstehen. "Ich kann unmöglich wieder den Baum hochklettern!" Jetzt überlegen sie alle. Für einige Minuten herrscht Stille. Dann hat Thomas plötzlich eine Idee. "Peter, möchtest du mal Tarzan spielen?" "Was?!", meldet sich dieser, der sich seit einer ganzen Weile nun schon am Baum festhalten muss. "Hör zu. Du hängst dich wieder ans Seil, und schwingst dich von Baum zu Baum zu den beiden, und wir holen euch dann miteinander hoch. Okay?"
"Aber wieso könnt ihr mich nicht wie Ralf am Baum absetzen?" "Du kommst niemals mit dem Seil durch das Ästegewirr. Da können wir gleich jetzt schon das Seil absprengen." Zwar versteht Peter Thomas' Plan nicht ganz, kann sich aber gut vorstellen, wie es funktionieren sollte. Also ist er einverstanden. "Einen Versuch ist es wert!", bestätigt er. Da es hier unten so dunkel ist, und das Nachtsichtgerät ebenfalls nur mangelhaft ausreicht, wird es schwierig, Peter genau zu treffen. Das Seil pendelt immer wieder über Peter hinweg, der auch nur eine Hand frei hat, mit der anderen muss er sich ja am Baumstamm festhalten, um nicht abzustürzen. Einmal verliert er das Gleichgewicht, und kann sich im letzten Moment noch auf einen Ast retten. "Puh, das war knapp...!", ächzt er. "Was ist passiert??", ruft Michael in den Funk. "Alles okay", erwidert Peter, obwohl ihm aber ziemlich mulmig zumute ist. Schlussendlich schafft er es aber doch, das Seil zu schnappen, und von oben hört man erleichtertes Aufatmen.
"Na dann ab in den Urwald!", ruft Peter, und stößt sich von "seinem" Baumstamm mit aller Kraft ab. Mit etwas Glück landet er auf dem nächsten, etwas darunter liegenden Baum. "Alles klar? Funktioniert es?", fragt Karin. "Geht schon", erwidert Peter, und blickt etwas misstrauisch auf die tiefe Schlucht unter ihm. "Weiter geht's!", reißt er sich zusammen, und schon springt er auf den nächsten Baum, der allerdings etwas kleiner ist und bedrohlich zu schwanken beginnt. "Spannt das Seil!!!", ruft er hektisch. "Der Baum trägt mich nicht!!" Und schon schwebt er wieder halb in der Luft. Leicht ist die Sache wirklich nicht. "Ein Baum noch, dann kann ich zu ihnen rüber springen. Gib Seil!" Dieser Baum ist viel kleiner als die riesige Eiche, unter der Ralf mit Biggi wartet, und liegt ziemlich unterirdisch. "Es geht nicht anders, ihr müsst das Seil viel mehr lockern, sonst komm ich da nicht rüber!" "Pass aber bitte auf, Peter!", meint Michael, denn viel hilft der Halt des Seils ihm nun auch nicht mehr.
Peter beißt die Zähne zusammen und springt. Jedoch landet er zu gezielt, sodass er inmitten des Baumes durch die Äste hindurchrutscht. Mit viel Kraft arbeitet er sich wieder nach oben durch, und ruft: "Alles in Ordnung! Ich hab nur ein paar Blätter geschluckt..." Genau über ihm steht ebenfalls ein riesiger Laubbaum, und das Seil verläuft regelrecht um die Ecke. "Spannt jetzt bloß nicht an!!!" Jetzt ist es kein großer Sprung mehr zu Ralf und Biggi, und Peter springt gekonnt auf den Platz unter der großen Eiche. "Bin angekommen!", meldet er sich nun erfreut bei seinen Kollegen in der Luft. Ralf hat Biggi inzwischen einige Verbände angelegt, und hilft ihr nun, aufzustehen, während Peter das Seil festhält.
"Irgendwie ist das riskant....", überlegt er laut, “Wenn wir uns jetzt wie normal ans Seil hängen, schnellen wir mit etwas Pech gegen die ganzen Bäume...." "Du hast Recht. Das ist dort unten wie eine Höhle. Wir müssten euch erst quer rausfliegen, und dann hoch. Doch das geht nicht.....", grübelt nun auch Thomas. Abermals herrscht Stille. Wieder überlegen alle. "Tarzan hat eine Idee! Das müsste klappen!", meint Peter. Ohne den anderen seine Idee zu verraten, begutachtet er nun die zum Teil herabhängenden und sehr langen Äste, welche wahrscheinlich schon seit Jahrhunderten von der Eiche wachsen. "Jetzt red schon, Peter!", kommt Thomas' Stimme aus dem Funk. Doch Peter lässt sie zappeln. Nun nimmt er einen langen, dünnen Ast und zieht daran mit aller Kraft. "Das muss funktionieren. Wir hängen uns jetzt ans Seil! Aber noch nicht ziehen!"
Die Kollegen vertrauen Peter, denn er weiß immer genau, was er tut. Sie hängen sich zu dritt in die Schlinge, Peter hält immer noch den Ast fest. "Okay, alles klar! Ihr könnt langsam ziehen!"
Gesagt, getan. Langsam beginnen Karin, Michael und Thomas, das Seil einzuholen, ohne zu wissen, was dort unten vor sich geht. Die drei heben langsam vom Boden ab, und Peter hält sich mit aller Kraft am Ast fest, verhindert dadurch, dass sie alle miteinander gegen die Bäume
geschleudert werden.
Zentimeter für Zentimeter hantiert sich Peter vom Baum weg, immer ein Stückchen mehr vom Ast, und so gleiten sie langsam aus der "Höhle" heraus. "Ist bei euch alles in Ordnung?", fragt Michael. "Klar doch!", meldet sich Peter stolz. Bald würden sie es geschafft haben. Doch keiner bemerkt, wie der Ast sich unter dem Gewicht langsam von der alten Eiche löst. Einige Meter fehlen noch, dann wären sie zwischen den ganzen Bäumen hindurch. Doch der Ast kann dem Gewicht nicht mehr standhalten. Endlich bemerkt Peter etwas. "Scheiße!!! Dieser blöde Ast löst sich!!!" Und da ist es schon passiert, Peter hält plötzlich nur mehr den losen Ast in der Hand.
Schon schnellen die drei mit rasendem Tempo auf einen dicken Baumstamm zu. "Aaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!" Doch Thomas reagiert blitzschnell,
und zieht im allerletzten Moment die Maschine mit Karacho hoch. Es macht einen Ruck im Heli, und Karin und Michael fallen nach hinten. Um Haaresbreite fliegen Peter, Ralf und Biggi über den Baum hinweg, raus aus der Schlucht. Durch alle Bäume hindurch, fliegt Thomas sie gekonnt aus dem Abgrund, und die drei erblicken endlich langsam wieder das Tageslicht. Die Kollegen ziehen sie hoch, und im Heli wird nun auch Biggi versorgt, der es bis auf den Schock schon so gut geht, dass sie nicht einmal ins Krankenhaus eingeliefert werden muss.
"So viel zum Thema Besprechung an der Basis!", scherzt Thomas, wie alle anderen überaus erleichtert, dass alle fast unverletzt geblieben sind, und auch solche Wunder geschehen können, die vor einigen Stunden niemand erwartet hätte. Niemand.
"Medicopter 117 an Rettungsleitstelle. Einsatz geglückt. Steuern Basis an. Over and out!", meldet sich Thomas an die Rettungsleitstelle. "Rettungsleitstelle an Medicopter 117. Gratulation. Guten Heimflug! Over and Out."
Gut gelaunt fliegen sie zur Basis zurück. Unter ihnen erblickt Michael plötzlich seinen Wagen, der gemütlich mitten auf der Straße vor sich hinschmort. Um ihn herum eine Auto- und Menschenmenge, die sich ganz offensichtlich grün und blau ärgert.
"Ähm...übrigens können wir jetzt wirklich mit dem Heli nach Hause fliegen - das mit dem Auto wird heute nichts mehr....!", meint Michael verlegen und mit hochrotem Kopf, den die anderen gottlob nicht sehen können. Nur mit Mühe können diese sich das Lachen verkneifen, was hingegen Michael wieder nicht merkt. Thomas fliegt weg von der Straße, auf einem Umweg zur Basis. Als die Freunde das vertraute Gebäude erblicken, lacht Thomas los. "Michael, der Besuch da unten ist wohl für dich!" Der Stau, den Michaels Auto verursacht hat, reicht nämlich bis zur Basis, wo Max nur mit Mühe die vor Zorn ganz offensichtlich brodelnden Autofahrer davon abhalten kann, die Basis zu stürmen.
"Können wir jetzt nicht wirklich nach Hause fliegen?", fragt Michael, dem nun alles Andere als wohl zumute ist.
"Tja. Ja, ja, ja! Im Gegensatz zu Max stören wir andere Leute nicht, wenn sie gerade beschäftigt sind!", meint Thomas, und dreht sich augenzwinkernd zu Biggi um, welche frech zurückgrinst.
Doch so gemein wollen die anderen nicht sein. Und so lassen sie das Seil hinab, und fliegen knapp über Max hinweg, der begreift, dass man ihn retten will. Er rennt seinem "Engel der Lüfte" nach, ihm hinterher dicht auf den Fersen die wütenden Autofahrer. Aber Max schafft es locker, sich in die Schlinge zu hängen, worauf er über die nun vor Wut rasenden Leute hinwegschwebt.
Oben im Heli jubeln die Freunde, und halb erschöpft, halb erleichtert, fliegen sie nun in den wohlverdienten Feierabend....
ENDE